Die Steiermark ist das Bundesland, das man mit dem Herzen bereist. Grüne Hügel, stolze Berge, warme Thermen, ehrliche Küche und eine unverwechselbare Gastfreundschaft machen sie zu einem Sehnsuchtsort für Genießer, Wanderer, Städtereisende und Ruhesuchende. Zwischen Apfelgärten und Weingärten, Almen und Kurorten, Weltkulturerbe und Bauernhofurlaub zeigt sich Österreich von seiner natürlichsten Seite.
Die Steiermark wird nicht umsonst als das „grüne Herz Österreichs“ bezeichnet – rund 60 Prozent der Landesfläche sind bewaldet. Doch das allein greift zu kurz. Denn hier schlägt auch ein Herz für gutes Essen, für kulturelle Vielfalt und für ein Lebensgefühl, das zwischen Bodenständigkeit und feinem Genuss pendelt.
Graz – Mediterranes Lebensgefühl mit Altstadtflair
Die Hauptstadt der Steiermark ist Graz, ein wahres Juwel an der Mur. Die Altstadt gehört zum UNESCO-Welterbe, und das zu Recht: enge Gassen, rote Ziegeldächer, Renaissancehöfe und gotische Kirchen schaffen ein Ensemble, das mediterranes Flair mit österreichischer Tradition verbindet.
Über allem wacht der Grazer Schlossberg mit dem berühmten Uhrturm, dem Wahrzeichen der Stadt. Von hier oben genießt man einen herrlichen Blick über die Dächer. Am Fuße des Bergs pulsiert das Leben: Cafés, Boutiquen, Märkte und Museen prägen die Stadt.
Graz ist aber auch eine Stadt der Innovation und Kreativität. Das Kunsthaus, liebevoll „Friendly Alien“ genannt, steht für moderne Architektur und zeitgenössische Kunst. Das Universitätsviertel, das hippe Lendviertel und die bunte Murinsel zeigen, wie jung und frisch eine Altstadt sein kann.
Kulinarisch ist Graz ein Schlaraffenland. Zahlreiche Lokale setzen auf Regionalität, etwa mit Kürbiskernöl, steirischem Backhendl oder innovativen vegetarischen Kreationen. Der Bauernmarkt am Kaiser-Josef-Platz ist ein Hotspot für Feinschmecker – und ein idealer Ort, um ins Lebensgefühl der Stadt einzutauchen.
Wein, Kürbis und Apfel – Die Südsteiermark als Genussregion
Im Süden der Steiermark beginnt ein Landstrich, der alle Sinne berührt: die Südsteirische Weinstraße. Zwischen Ehrenhausen, Gamlitz und Leutschach zieht sich eine Hügellandschaft, die mit Zypressen, Weinreben, blühenden Gärten und Panoramaterrassen fast ein wenig an die Toskana erinnert.
Die Region ist berühmt für ihre Weißweine, allen voran Sauvignon Blanc, Welschriesling und Morillon. Die Weingüter liegen malerisch auf den Hügelkuppen, dazwischen urige Buschenschanken, wo Brettljausen, Käferbohnensalat und Kürbiskernöl serviert werden. Von den Terrassen blickt man bis nach Slowenien – und vergisst schnell die Zeit.
Die Steiermark ist außerdem Österreichs größter Kürbisproduzent. Das daraus gewonnene Kürbiskernöl ist eine regionale Spezialität mit geschützter Herkunftsbezeichnung. Ein Löffel davon genügt, um zu verstehen, warum dieses „grüne Gold“ so geschätzt wird.
Auch der Apfel spielt eine große Rolle – besonders im Oststeirischen Hügelland, wo im Frühling die Apfelbäume blühen und im Herbst die Erntezeit mit Festen gefeiert wird.
Thermenland & Vulkanland – Wärme und Wohlgefühl
Im Südosten der Steiermark liegt das Thermen- & Vulkanland, eine Region, die für Erholung und Lebensfreude steht. Der vulkanische Ursprung sorgt nicht nur für mineralstoffreiches Wasser, sondern auch für fruchtbare Böden und einen besonderen Energiefluss.
Die Thermen wie Bad Blumau, Loipersdorf, Bad Waltersdorf oder Bad Radkersburg bieten wohltuendes Thermalwasser, Spa-Anwendungen, Saunalandschaften und Entspannung pur. Besonders bekannt ist die Rogner Therme Bad Blumau, gestaltet vom Künstler Friedensreich Hundertwasser – ein bunter, verwinkelter Ort zum Abschalten.
Das Vulkanland ist auch kulinarisch ein Hotspot. Hier finden sich ausgezeichnete Manufakturen, vom Essig über Schokolade bis zum Schinken. Die Region setzt auf Qualität, Regionalität und Handwerk – ein Paradies für Genießer.
Almen, Berge und Wanderglück
Wer lieber aktiv unterwegs ist, findet in der Steiermark unzählige Möglichkeiten für Wanderungen, Bergtouren und Naturerlebnisse. Im Norden des Bundeslandes liegen die Niederen Tauern, die Seetaler Alpen, das Gesäuse und der Dachstein – mächtige Gebirge mit Gipfeln über 2.500 Meter, klaren Bergseen, Almen und spektakulären Fernblicken.
Der Nationalpark Gesäuse ist eine der ursprünglichsten Gebirgsregionen Österreichs – wild, steil und voller Energie. Hier tost die Enns durch enge Schluchten, und der Kalkfels ragt beeindruckend in den Himmel.
Ein Klassiker für Familien und Genießer ist die Region Schladming-Dachstein, bekannt für ihre Almwanderwege, Panoramablicke und die Vielfalt an Hütten mit steirischen Spezialitäten. Wer es ruhiger mag, erkundet das Mariazellerland, das Lachtal oder das grüne Joglland.
Besonders charmant ist das Almenland nördlich von Graz – eines der größten zusammenhängenden Almgebiete Europas, ideal für sanfte Wanderungen, Kräuterwissen und traditionelle Sennereien.
Winter in der Steiermark – Familiär und vielfältig
Auch im Winter hat die Steiermark viel zu bieten. Ski amadé mit dem Zentrum Schladming zählt zu den bekanntesten Skiregionen Österreichs. Die Planai, Hauser Kaibling oder die Reiteralm bieten moderne Lifte, bestens präparierte Pisten und zahlreiche Möglichkeiten für Snowboarder, Freerider oder Rodler.
Kleinere Skigebiete wie das Stuhleck, Grebenzen, das Losergebiet oder das Lachtal sind besonders bei Familien beliebt – übersichtlich, charmant und oft günstiger als die großen Namen.
Langläufer, Schneeschuhwanderer und Skitourengeher finden ebenso ihr Glück – etwa in der Ramsau oder auf der Tauplitzalm. Und wer es lieber gemütlich angeht, genießt Winterwellness in einer der Thermen oder beobachtet Schneeflocken vom warmen Wasser aus.
Brauchtum, Kultur und Tradition
In der Steiermark wird Brauchtum nicht nur bewahrt, sondern gelebt. Tracht gehört zum Alltag, Volksmusik hat ihren Platz im Radio, und Kirtage, Erntedankfeste und Almabtriebe gehören selbstverständlich zum Jahreskreis.
Besonders schön ist die Vorweihnachtszeit, wenn in den Städten und Dörfern stimmungsvolle Adventmärkte stattfinden – etwa am Hauptplatz in Graz, im Schloss Seggau oder auf der Burg Oberkapfenberg. Auch das steirische Adventsingen in Mariazell zieht jährlich viele Besucher an.
Kulturell punktet die Steiermark mit Festivals wie dem steirischen herbst, der Styriarte oder dem La Strada Straßentheaterfestival. In Graz verschmelzen Klassik, Avantgarde und Pop auf charmante Weise.
Mariazell – Pilgerziel und Kraftort
Ein besonderes Juwel im Norden der Steiermark ist Mariazell, der bedeutendste Wallfahrtsort Österreichs. Die Basilika mit ihrer markanten barocken Fassade zieht seit Jahrhunderten Pilger an – und wirkt zugleich beruhigend und kraftvoll. Die Region rund um Mariazell eignet sich perfekt zum Wandern, Meditieren und Innehalten.
Im Winter ist der Ort auch ein beliebtes Skigebiet, im Sommer ein Ausgangspunkt für Weitwanderungen und Radtouren.
Fazit – Warum die Steiermark begeistert
Die Steiermark ist ein Bundesland, das sich nicht auf den ersten Blick offenbart. Sie ist weniger laut als Tirol, weniger glamourös als Salzburg – aber dafür umso echter. Hier geht es ums Genießen, ums Leben im Rhythmus der Jahreszeiten, ums Unterwegssein zwischen Obstgärten und Gipfeln.
Ob du durch die Weinberge wanderst, auf einer Almhütte Kasnocken löffelst, in der Therme entspannst oder dich in den Gassen von Graz verlierst – die Steiermark berührt Herz und Sinne. Und sie lädt dazu ein, wiederzukommen. Weil man nie alles auf einmal entdecken kann. Und weil es sich gut anfühlt, da zu sein, wo das Herz Österreichs schlägt.